Die Gerechtigkeit des Gottes Abrahams ist ein komplexes und vielschichtiges Thema, das sich nicht einfach in wenigen Worten definieren lässt. Die Torah zeigt verschiedene Aspekte und Dimensionen von Gottes Gerechtigkeit, die sich je nach Kontext und Perspektive unterscheiden können. Hier sind einige mögliche Ansätze, um sich der Frage zu nähern:

• Gottes Gerechtigkeit ist Seine Treue zu Seinem Bund mit Abraham und dessen Nachkommen. Gott verspricht Abraham, ihn zu einem großen Volk zu machen, ihm Land zu geben und ihn zum Segen für alle Völker zu machen (Gen 12,1-3). Diese Verheißungen werden immer wieder erneuert und bekräftigt, auch wenn Abraham und seine Nachkommen oft untreu und ungehorsam sind. Gott hält an seinem Bund fest und erfüllt seine Zusagen, auch wenn er manchmal seinen Zorn über die Sünde seines Volkes ausdrückt (Gen 15; 17; 22; Ps 105).

• Gottes Gerechtigkeit ist Seine Güte, Gnade und Barmherzigkeit gegenüber allen Seinen Geschöpfen. Gott sorgt für die Bedürfnisse Seiner Schöpfung und will, dass alle Menschen zu ihrem Recht kommen. Er ist kein harter Richter, der nur nach dem Gesetz urteilt, sondern ein liebender Vater, der nach dem Herzen sieht. Er macht keinen Unterschied zwischen den Menschen, sondern behandelt alle gleich. Er ist bereit, zu vergeben und zu heilen, wenn die Menschen sich Ihm zuwenden (Mt 5,6; 20,1-16; Röm 1,17).

• Gottes Gerechtigkeit ist Sein Handeln gegen das Unrecht und die Gewalt in der Welt. Gott sieht das Leid der Unterdrückten und der Armen und hört ihr Schreien. Er steht auf ihrer Seite und setzt sich für sie ein. Er fordert von seinem Volk, dass es sich ebenfalls für die Gerechtigkeit einsetzt und die Rechte der Schwachen verteidigt. Er warnt vor den Folgen des Unrechts und kündigt sein Gericht über diejenigen an, die sich ihm widersetzen und seine Gebote missachten. Er will eine Welt schaffen, in der Frieden und Gerechtigkeit herrschen (Amos 1-2; Jes 1; Mt 25).

• Gottes Macht ist überall und damit auch in uns, durch Sein Wort. Das heißt, wenn wir nach Seinen Worten leben und handeln, wird Seine Macht in uns stärker und nach außen sichtbar. Diese Macht nennen wir Liebe. Wenn wir stattdessen Seine Worte nicht in unserem Leben offenbaren, sondern anders handeln und leben, verbirgt sich Seine Macht und Seine Worte entfernen sich aus unserem Leben. Wenn wir also in allem Seine Liebe leben, sind wir mit Seiner Macht ausgestattet. Wenn das nicht Gerechtigkeit ist?

• Energetisch gesehen ist es relativ einfach und kausal zusammenhängend. Wenn wir davon ausgehen, dass Gottes Kraft in uns alle positive Energie ist, die sich in uns befindet, ist es völlig logisch, dass, wenn wir absichtlich negativen Energien (Dämonen / dem Teufel) nachgeben und / oder positive Energien nicht in uns fördern (Gottes Wort nicht halten), sind wir automatisch kraftlos, energiearm, motivationslos oder sogar gefüllt von negativen Denken und Handeln. Es beginnt mit dem Eintritt ins Leben und die ersten Jahre sind Eltern für die positive Energien der Kinder verantwortlich. Anschließend sind die Jugendlichen selbst verantwortlich, können jedoch die Eltern zu Rate ziehen. Letztlich sind Erwachsene dann selbst für die stetige Aktivierung positiver Energie (Kraft Gottes) in unserem Leben verantwortlich, was auch im Gebet und / oder Meditation stattfindet.

Wie du siehst, gibt es verschiedene Wege, um die Gerechtigkeit des Gottes Abrahams zu verstehen. Sie alle zeigen aber, dass Gott ein gerechter Gott ist, der Sein Volk liebt und eine gute Zukunft für alle Menschen will. Wir müssen nur unseren Teil des Bundes mit ihm erfüllen und Er erfüllt Seinen Teil. Ob Karma, Glück, Pech, Segen oder Fluch - Letztlich sind wir also selbst für unser Handeln und Denken und damit für unser Leben verantwortlich. Wir müssen also immer so Handeln, wie wir behandelt werden möchten und immer so denken, wie es den maximalen Nutzen aller Beteiligten unserer Umwelt dienlich ist. Wir alle sind Diener der Menschheit. Niemand ist mehr oder weniger wertvoll, als ein anderer. Wir alle sind aber auch Erben den Königreiches und damit haben wir Zugang zur Kraft Gottes, dem nichts unmöglich ist, was Yeshua sehr anschaulich immer wieder gezeigt hat. Jeder Einzelne trägt die Verantwortung für Alle. Und Alle tragen die Verantwortung für jeden Einzelnen! Jeder im Rahmen, der ihm von Gott anvertrauten Möglichkeiten!