Du sollst dir kein Bildnis machen!

du sollst dir kein Bildnis machen

 Das Gebot "Du sollst dir kein Bildnis machen" ist Teil der Zehn Gebote, die in der Torah, genauer gesagt im Buch Exodus, Kapitel 20, Verse 4-6, zu finden sind. Dieses Gebot verbietet das Anfertigen und Anbeten von Götzenbildern.

 

Die genaue Interpretation dieses Gebots kann unterschiedlich sein, je nach religiöser Tradition und Auslegung. Im Allgemeinen wird es jedoch als Aufforderung verstanden, sich nicht an materiellen Dingen oder Abbildungen zu orientieren, sondern den Fokus auf den unsichtbaren Gott Abrahams zu richten.

In der Torah finden sich weitere Stellen, die mit diesem Gebot in Verbindung stehen, wie beispielsweise Deuteronomium 4, Verse 15-19 und 23-24. Dort wird betont, dass Gott als unsichtbarer Geist verehrt werden soll und dass das Anbeten von Götzenbildern eine Form des Götzendienstes ist.

Es ist wichtig anzumerken, dass die genaue Auslegung und Bedeutung dieses Gebots von verschiedenen religiösen Traditionen unterschiedlich interpretiert werden kann. Unsere Interpretation ist jedoch, dass wir alles, was uns vom Gott Abrahams zu sehr ablenkt, zu reduzieren, oder wenn das nicht weiterhilft, ganz aus unserem Leben zu nehmen.


Was heißt das? Nun, das bedeutet, dass wir ganz normal unseren Alltag bewerkstelligen sollen. Mit allen Dingen, die wir benötigen, unser Leben zu leben. Alles, was wir für unsere tägliche Arbeit benötigen, sollen wir zweckdienlich auch nutzen. "Gefährlich" wird es, wenn wir Dinge mehr als "zweckdienlich" nutzen, will heißen: vergöttern oder missbrauchen. Ein Tablet kann zum Beispiel eine nützliche Hilfe im Alltag oder auch zur Unterstützung unserer Arbeit sein. Wenn wir jedoch nicht mehr ohne es auskommen oder unsere Zeit zu viel damit verwenden, um zum Beispiel Spiele zu spielen oder Social-Media zu bedienen, räumen wir diesem "Ding" zu viel unserer Lebenszeit ein und diese Lebenszeit fehlt uns dann an anderer Stelle, um zum Beispiel Zeit mit dem Ewigen zu verbringen oder mit Familie oder anderen wichtigen Aufgaben. Es ist also nicht die Frage: Was ist in unserem Leben erlaubt? Sondern eher die Frage: Wie viel und zu welchem Zweck nutze ich welche Dinge in meinem Leben?


Ganz ähnlich ist es mit Personen. Wenn ich gesunde Beziehungen pflege und diese mit einem gesunden Maß an Liebe und Vertrauen pflegen kann, ist alles in Ordnung. "Gefährlich" wird es, wenn ich Zeit mit Menschen verbringe, denen ich nicht vertrauen kann oder die meine Energie rauben. Von solchen Menschen sollte ich, in aller Liebe, mich versuchen, so weit es möglich ist, zu distanzieren, ohne diese bewusst zu verletzen. Und auch im Gegenzug, wenn ich zu viel Zeit mit Menschen verbringe, die ich so sehr liebe, zum Beispiel meine Kinder, dass ich keine Zeit oder Energie mehr habe, den Ewigen zu loben oder sonst Zeit mit ihm zu verbringen, sollte ich versuchen, etwas Distanz in diese Bindung zu bringen. Denn Personen zu "vergöttern" ist ebenso schädlich, als sie zu "verfluchen". Beides sollten Sie vermeiden, um eine gesunde Beziehung, eine Liebes-Beziehung, mit dem Ewigen eingehen zu können. Immer mit dem Bewusstsein, dass alles, was ich in meinem Leben habe (Arbeit, Dinge, Beziehungen, Menschen, ...), habe ich nur durch die Gnade und den Segen, des Ewigen!


Der Ewige gibt uns alles, was wir im Herzen benötigen. Es ist an uns, einen guten, ausgeglichenen und pfleglichen Umgang mit allem, was uns anvertraut ist, zu halten, um dem Ewigen, jeden Tag aufs Neue zu beweisen, dass wir auch verdient haben, was er uns anvertraut.


Ist es also beispielsweise schändlich, Fotos (Bildnisse) von meinen Kindern zu machen? Das kommt darauf an, mit welcher Herzenshaltung und zu welchem Zweck ich dies mache! Wenn ich diese Fotos als Erinnerung für mich und die Kinder mache, sollte der Ewige nichts dagegen einzuwenden haben. Wenn ich diese Fotos jedoch in sämtlichen Social-Media-Kanälen veröffentliche und dazu poste: "Mein Ein und Alles!" oder diese Fotos als Leinwand für mein Wohnzimmer in überdimensionaler Größe drucken lasse, um sie dort zu verewigen, sollte ich mich fragen, wen ich an dieser Stelle verehre, meine Kinder, oder den Ewigen, der sie mir anvertraut hat. Dies ist nur eins von Tausenden von Beispielen, wie alles, was über das Maß hinaus geht, diesem Gebot widersprechen kann, aber nicht muss. Ich muss bei allem, was ich mache, mein Herz prüfen, warum ich dies nun genau so machen möchte. Wenn die ehrliche Antwort des Herzens ist: "um den Ewigen zu ehren", sollte nichts dagegen sprechen, diese Sache so, wie geplant, zu tun.

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